Was ist gute Pflege?

Kartenworkshops 

Was bedeutet gute Pflege für Pflegepersonen und Bewohner:innen in Pflegeheimen und Klient:innen in der mobilen Pflege in Österreich? In einem ersten Schritt haben wir uns mit diesen Kontexten vertraut gemacht, um ein besseres Verständnis der Pflegepraktiken und -beziehungen zu entwickeln. Wir haben teilnehmende Beobachtungen und Kartenworkshops zu bestehenden Pflegepraktiken mit Paaren von Pflegepersonen und Bewohner:innen durchgeführt. Außerdem haben wir Pflegepersonen in der mobilen Pflege und in Pflegeheimen in Wien, Österreich in semi-strukturierten Interviews befragt.   

 Die aus den Interviews und Kartenworkshops gewonnenen Daten wurden anschließend analysiert. Daraus ergaben sich fünf Themen über gute Pflege, die hervorheben, (1) wie vertrauensvolle Pflegebeziehungen im Laufe der Zeit durch konsistente Pflegeroutinen aufgebaut werden, und (2) dass die Durchführung von Pflegepraktiken zwischen den beteiligten Akteuren ausgehandelt wird. Darüber hinaus (3) umfassen Pflegepraktiken emotionale Fürsorge und Reziprozität, (4) ist Selbstfürsorge erforderlich, damit Pflegekräfte gute Pflege leisten können, und (5) vermitteln die sozio-materiellen Umstände der Pflege (wie bestehende Pflegepraktiken und Technologien) die Erbringung guter Pflege.  

Die Themen gute Pflege und Pflegebeobachtungen haben die Entwicklung von spekulativen Vignetten beeinflusst. Diese Vignetten veranschaulichen die Spannungen, die entstehen, wenn Robotertechnologien in die Pflegepraxis eingeführt werden. Die Ergebnisse dieser ersten Phase werden in der Masterarbeit von Ralf Vetter vorgestellt:

Vetter, R. (2022) Participatory design of care robots: conducting card-based workshops on good care and roles for robotic care technologies [Master Thesis] https://eplus.uni-salzburg.at/urn/urn:nbn:at:at-ubs:1-37722